Berichte von 08/2022

Samstag, 20.08.2022

Was mache ich hier überhaupt?

2 weitere Wochen sind nun vergangen... Klären wir zuerst die meist gestellte Frage: Was machst du da überhaupt? Mir wurden zwei Möglichkeiten gegeben: 

1. Ich könnte in einer Kinderkrippe arbeiten. Das Alter der Kinder wäre von 6 Monaten bis 3 Jahre. Über die Arbeitszeiten und Aufgaben dieses Praktikums habe ich noch keine genauen Angaben.

2. Mir wurde eine Stelle als English Teaching Assistent angeboten. Also könnte ich Kindern von 5 - 16 Jahren englisch beibringen. Hier darf ich mir die Kurse und somit auch die Arbeitszeiten selbst aussuchen.

Noch habe ich mich für nichts entschieden. Nächste Woche werde ich in die verschiedenen Bereiche schnuppern und mich anschließend entscheiden. Beides hört sich echt toll an!

Kommen wir zur nächsten Frage, die öfters aufkam: Wie sieht es inzwischen mit der Küche und dem Kochen aus?

Gut. Die fehlenden Utensilien wie Pfanne, Schwamm, Teller und Schüsseln habe ich mir selbst gekauft. Damit konnte ich mir auch schon einige Gerichte wie Omelette, Gnoccis, Gemüsepfanne und HotDogs zaubern. Also verhungern werde ich hier nun doch nicht.

Meine Sprachkurse bei meinem Spanischlehrer sind zwar vorbei, allerdings werde ich in der kommenden Woche einen Spanischtest schreiben. Ich bin etwas aufgeregt, da mein Lehrer nicht gesagt hat, wie ich mich vorbereiten soll. Drückt mir die Daumen, dass alles gut geht.

Inzwischen kann ich zufrieden sagen, dass ich mich eingelebt habe und sehr wohl fühle. Zuletzt möchte ich zu meinen anfänglichen Schwierigkeiten noch so viel sagen:

Es ruckelt immer ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet. 😉

Dienstag, 09.08.2022

Woche Numero Uno

Am Samstag, den 30. Juli, ging meine Reise los. Mit dem Zug bin ich nach München gefahren und von dort aus nach Madrid geflogen. In der Hauptstadt habe ich eine halbe Stunde gebraucht um mein Gate nach Asunción, Paraguay zu finden. Der Flug war sehr angenehm und ich konnte etwas schlafen. Trotzdem war ich beim Zwischenstopp in Paraguay sehr müde. Dort war es gerade mal 4 Uhr morgens. Die Vorfreude auf meine Gastfamilie hat mich im letzten Flieger nach Córdoba wach gehalten. Nach 26 Stunden hatte ich es dann endlich geschafft. Meine Gastmutter und Gastschwestern haben schon am Flughafen auf mich gewartet. Auch meine beste argentinische Freundin Vale hat mich überrascht. Ein paar Tränchen sind dann vor Freude geflossen. 

Direkt am Montagmorgen sollte ich zur Sprachschule laufen. Ich hab mir den Weg auf Google Maps eingeprägt und bin dann losgezogen. Eigentlich sollte es 15 Minuten dauern. Als ich nach einer halben Stunde noch nicht angekommen war, bin ich fast verzweifelt. Die Straße war die richtige, nur hab ich mir die Hausnummer nicht gemerkt und bin also direkt vorbei gelaufen. Irgendwie hab ich es dann noch geschafft. Und das sollte ich nicht das einzige Mal bleiben, wo ich merkte wie sehr wir uns auf unsere Handys verlassen. Die erste Woche Spanischunterricht ist inzwischen schon vorbei. Mein Lehrer ist super nett und durch den Einzelunterricht kommen wir schnell voran.

Ich wohne in einem Hostel. In meinem Vierbettzimmer lebe ich alleine. Auch das Badezimmer muss ich mir mit niemandem teilen. Die Küche lässt dafür leider zu wünschen übrig, weshalb es auch mit dem Kochen noch nicht geklappt hat. Meine Mitbewohner sehe ich kaum. Die meisten sind auch schon viel älter als ich. 

Meiner anderen Freundin Sofi hab ich die letzten Monate verschwiegen, dass ich bereits im August da sein werde. Mit der Hilfe meiner Schwestern und Vale, konnten wir sie ins Shoppingzentrum in der Stadt locken. Vor einem Bücherladen bin ich ihr dann einfach in die Arme gelaufen. Die Überraschung war total gelungen. Gemeinsam waren wir Abendessen und haben uns über das Wiedersehen gefreut.

In der ersten Woche habe ich bereits gemerkt, dass meine Erfahrungen von damals sich nicht mit den jetzigen gleichen. Die Umstände sind total andere und nicht nur bin ich älter geworden, sondern auch meine Bedürfnisse haben sich geändert. Früher war es für mich okay nicht rausgehen zu können und das ungesunde Essen hat mich nur selten gestört. Inzwischen möchte ich unabhängig und selbstständig sein. Auf gesundes Essen und Sport achte ich auch genauer. Leider sind genau diese Punkte hier eine richtige Herausforderung, weshalb es erstmal schwieriger ist, als gedacht. Deshalb bin ich umso dankbarer auf die Hilfe meiner Gastmutter, die nicht weit weg wohnt, zählen zu können. Auch mein Gastvater ist immer für mich da und hat das schon mit zahlreichen Taxifahrten bewiesen. 

Auch wenn ich mich noch nicht richtig eingelebt habe, bin ich gespannt was die nächten Wochen so mit sich bringen. Fragen und Anregungen könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben. Bis zum nächsten Mal oder auch Hasta Pronto! 🙂